Welche Pflegestufen gibt es?

Verstehen Sie die Pflegestufen: Welche gibt es und was bedeuten sie genau? Ein klarer Überblick für jeden, der sich informieren möchte.

Pflegestufen: Ein Wegweiser durch das System

Ein Thema, das in vielen Familien früher oder später zur Sprache kommt, sind die sogenannten Pflegestufen. Aber was genau sind Pflegestufen und wie werden sie festgelegt? Dieser Artikel soll Ihnen einen detaillierten Einblick geben.

Pflegestufen vs. Pflegegrade

Zunächst ist es wichtig zu klären, dass der Begriff "Pflegestufe" inzwischen veraltet ist. Seit 2017 wurden die Pflegestufen durch Pflegegrade ersetzt, um den individuellen Bedürfnissen der Pflegebedürftigen gerechter zu werden. Es gibt insgesamt fünf Pflegegrade, die den Hilfe- und Unterstützungsbedarf eines Menschen abbilden.

Kriterien für die Pflegegrade

  • Pflegegrad 1: Geringe Beeinträchtigungen der Selbstständigkeit oder der Fähigkeiten. Menschen in diesem Grad benötigen nur gelegentlich Hilfe, beispielsweise beim Einkaufen oder bei hauswirtschaftlichen Tätigkeiten.
  • Pflegegrad 2: Erhebliche Beeinträchtigungen der Selbstständigkeit oder der Fähigkeiten. Hierzu zählen Personen, die beispielsweise bei der Körperpflege oder beim Aufstehen Unterstützung benötigen.
  • Pflegegrad 3: Schwere Beeinträchtigungen der Selbstständigkeit oder der Fähigkeiten. Dies betrifft Menschen, die umfassende Hilfe im Alltag benötigen und vielleicht auch nachts Unterstützung brauchen.
  • Pflegegrad 4: Schwerste Beeinträchtigungen der Selbstständigkeit oder der Fähigkeiten. Hierzu zählen Personen, die rund um die Uhr Betreuung und Pflege benötigen, inklusive Nacht.
  • Pflegegrad 5: Schwerste Beeinträchtigungen der Selbstständigkeit oder der Fähigkeiten mit besonderen Anforderungen an die pflegerische Versorgung. Dies betrifft Menschen mit sehr intensivem Pflegebedarf, die zudem spezielle medizinische oder therapeutische Unterstützung benötigen.

Festlegung des Pflegegrades

Wie wird nun festgestellt, welchem Pflegegrad eine Person zugeordnet wird? Für die Einstufung ist der Medizinische Dienst der Krankenversicherung (MDK) zuständig. Ein Gutachter des MDK besucht die pflegebedürftige Person zu Hause und bewertet deren Fähigkeiten in verschiedenen Bereichen, wie z. B. Mobilität, kognitive und kommunikative Fähigkeiten, Verhaltensweisen und psychische Problemlagen sowie Selbstversorgung.

Basierend auf den Beobachtungen und den festgelegten Kriterien erfolgt dann die Einstufung in einen der fünf Pflegegrade.

Bedeutung für den Pflegebedürftigen

Jeder Pflegegrad bestimmt das Maß an Unterstützung, das den Pflegebedürftigen zusteht. Dies kann in Form von Pflegegeld, Sachleistungen oder Kombinationsleistungen erfolgen. Je höher der Pflegegrad, desto umfangreicher sind die Leistungen, die von der Pflegeversicherung übernommen werden.

Abschließend ist zu sagen, dass die Pflegegrade eine differenziertere Betrachtung des individuellen Pflegebedarfs ermöglichen als die früheren Pflegestufen. Es ist ratsam, sich rechtzeitig über die verschiedenen Grade zu informieren, um bestmöglich auf die Bedürfnisse des Pflegebedürftigen eingehen zu können.

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